Willkommen auf der Seite der Aktion „Tragbares gegen Untragbares“.
Wir, von der Asyl-Gruppe, haben uns verschiedene Themen ausgesucht, die für uns und hoffentlich auch für euch „untragbar“ sind und die wir an dieser Stelle gerne kurz vorstellen würden. Zum Teil finden sich schon heute gute Möglichkeiten, um das „Untragbare“ in etwas „Tragbares“ zu verwandeln – auch das könnt ihr unseren Texten entnehmen.
Lebensmittel und Klima
Die Zahl der Menschen, die aufgrund des Klimawandels aus ihrer Heimat fliehen müssen, da beispielsweise Dürren ihre Lebensgrundlagen zerstören, wird in den kommenden Jahren stark ansteigen. Bis in Jahr 2050 werden bis zu 140 Millionen Menschen betroffen sein, so ein Weckruf der Weltbank. Daher ist es unausweichlich, dass jede und jeder von uns persönlich auf einen klimafreundlichen Lebensstil achtet, um eine weitere Erderwärmung zu verhindern. Oft liegt der Fokus bei diesem Thema im Bereich der Mobilität. Weniger Flugreisen, besser Fahrrad statt Auto fahren. Dann natürlich Ökostrom verwenden, Nein!-Sagen zur Braunkohle. Aber gerade auch bei unserem Konsumverhalten, ist ein bewusstes Verbrauchen relevant. Wo kommt das Produkt her? Wie wurde es produziert? Und brauche ich es wirklich? Beispielsweise fallen nur ca. ein Drittel der CO₂-Emissionen, die bei der Essenszubereitung entstehen, durch den Einkauf, das Lagern und das Kochen selbst an. Der deutlich größere Teil an Treibhausgasen entsteht hingegen bei der Produktion selbst. Die Höhe dieser CO₂-Emissionen kann durch den Kauf von regionalen und biologisch angebauten Lebensmitteln deutlich reduziert werden. Denn im Zuge der ökologischen Landwirtschaft wird auf stickstoffhaltige Mineraldünger verzichtet, welche der Umwelt in vieler Hinsicht schaden. Denn diese enthalten eine reaktive Form des Stickstoffs, welche nach dem Düngen in die Atmosphäre gelangt und unserem Ökosystem nachhaltig schadet. Daher ist der Konsum von biologisch erzeugten Lebensmitteln deutlich klima-, aber auch gesundheitsfreundlicher, als jener von Produkten aus der konventionellen Landwirtschaft.
https://www.peta.de/klimafreundlich-kochen
https://www.umweltbundesamt.de/themen/zu-viel-duenger-schadet
Wenigstens sind die Fabriken stabil
Im April 2013 stürzte die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesh ein und 1.134 Menschen starben. Als Antwort auf das tragische Unglück wurde ein Gebäude- und Brandschutzabkommen, kurz Accord, von über zweihundert Markenunternehmen unterzeichnet. Seitdem wurden ein Drittel der Fabriken in Bangladesh aufgrund von Sicherheitsmängeln geschlossen und zahlreiche Arbeitsinspektoren ausgebildet. Dennoch fehlt in mehr als 800 Fabriken ein funktionierendes Feueralarmsystem und in 286 Fabriken persistieren Statikprobleme. Außerdem fehlt bis heute eine staatliche Arbeitsunfallversicherung, zu groß ist die Sorge, dass die großen Markenunternehmen aufgrund der höheren Kosten in andere Länder abwandern. Abgesehen von der Gebäudesicherheit hat es aber keine Veränderungen in den Arbeitsbedingungen gegeben: Frauen werden weiterhin stark diskriminiert, Gewerkschaften schikaniert, der Mindestlohn liegt bei umgerechnet ca. 52 € im Monat, was zu den niedrigsten Löhnen weltweit zählt.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bangladesch-die-statik-stimmt-1.4581676
Verpackungsindustrie und deren Auswirkung
Durch die Massenproduktion von Plastikverpackungen wird das Ökosystem der Meere nachhaltig geschädigt. Auch am Menschen geht diese Kontamination der Umwelt mit Plastikabfällen gerade durch die Aufnahme von Mikroplastik nicht spurlos vorüber. Jeder Mensch nimmt, ohne dies zu bemerken, pro Woche ca. 5 Gramm Mikroplastik zu sich, was der Menge einer Kreditkarte entspricht. Durch den vermehrten Einsatz nachhaltiger, biologisch abbaubarer Mehrwegverpackungen kann ein Beitrag geleistet werden, der Zerstörung natürlicher Lebensräume sowie der in diesem Zusammenhang zunehmenden Gesundheitsgefährdungen für Mensch und Tier etwas entgegenzusetzen.
www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/plastik/
Fair oder nicht?
Ein Großteil des weltweit vertriebenen Kakaos kommt aus Westafrika und Lateinamerika. In der Elfenbeinküste allerdings (dem Nummer eins Herkunftsland von Kakao) liegt das Einkommen einer vom Kakaoanbau lebenden Familie nur bei etwa einem Drittel des Existenzminimums. Kinderarbeit, mangelnder Arbeitsschutz gerade auch im Umgang mit Pestiziden, sowie Diskriminierung von Arbeitenden auf den Plantagen sind weit verbreitet. Konsumierende hier vor Ort bekommen allerdings die Wahl. Unabhängige Siegel weisen fair gehandelte Produkte aus. Im Falle des „Fairtrade“-Siegels bedeutet dies beispielsweise eine Reihe von ökonomischen, ökologischen und sozialen Standards, die ein zertifiziertes Produkt einhalten muss. So auch das absolute Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit und die Organisation von Arbeitenden in demokratischen Zusammenschlüssen. Dafür wird die Ware zu einem sicheren fairtrade Mindestpreis verkauft. Diese Umstände betreffen allerdings natürlich nicht nur den Handel mit Kakao (der hier lediglich exemplarisch herangezogen wurde) sondern viele weitere Produkte, die für viele Menschen einen konstanten Alltagsbestandteil darstellen.
https://www.fairtrade.net/standard/about
https://files.fairtrade.net/publications/2018_FairtradeCocoaFarmerIncomeCDI.pdf
https://www.amnesty.de/journal/2013/dezember/kinderschokolade
Nachdem ihr jetzt so viel über Verpackungsindustrie, Textilindustrie und co. erfahren habt, möchten wir gerne darauf hinweisen, dass unsere super coolen Amnesty-Turnbeutel aus Bio-Baumwolle bestehen und fairtrade hergestellt wurden. Es wäre toll, wenn ihr die Taschen zu eurem nächsten Einkauf mitnehmt und so Plastik spart.
Lasst uns gemeinsam handeln für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit!